Lehrer Robert Brockhaus von der Rüggeberger Schule hat in den Jahren 1939 bis 1944 mit seiner Filmkamera die Rüggeberger Heimat und ihre Bewohner gefilmt. An einem Samstagabend im Januar 1954 erfüllt er sich einen oft geäußerten Wunsch und zeigt den zahlreich erschienenen Besuchern der Gaststätte Haus Langenscheidt seinen Film. Viele Rüggeberger können sich als „mitwirkende Darsteller“ wiedererkennen.
Noch am selben Abend sitzen einige Rüggeberger nach dem Filmereignis beisammen und überlegen, ob und wie das Rüggeberger Leben und Geschehen auch weiterhin im Film dokumentiert werden könnte. Robert Brockhaus’ Kamera war den Wirren der letzten Kriegstage zum Opfer gefallen. Man kommt in der Runde überein, eine Interessengemeinschaft für Rüggeberger Heimatfilme zu bilden und mit Geldsammlungen zu einer neuen Filmkamera zu kommen. Später spricht jemand aus der Runde den Gedanken aus, die Gründung der Interessengemeinschaft doch mit der allgemeinen Pflege des Heimatgedankens zu verbinden, also einen Heimatverein zu gründen.
Die Heimatfreunde Rüggebergs sowie Vertreter der Rüggeberger Vereine sind dazu am 13. März 1954 ins Haus Langenscheidt eingeladen.
Der ebenfalls anwesende Stadtdirektor Wallbrecher äußert den Wunsch, man möge mit den bereits bestehenden Heimatvereinen Ennepetals zusammenarbeiten. Später solle dann ein für ganz Ennepetal zuständiger Heimatverein gebildet werden.
Nach der Aussprache beschließt die Versammlung einmütig, nicht bei der Interessengemeinschaft für Heimatfilme stehen zu bleiben, sondern gleich einen Heimatverein ins Leben zu rufen. Die Gründungsmitglieder Robert Brockhaus, Hans Berninghaus, Erich Dörner, Erich Dresel, Heinz Dieter Gräfe, Werner Hülsenbeck, Alfred Langenscheidt, Hans Mones, Heinrich Morhenne, Ludwig Morhenne, Gustav Korthaus, Ernst Kotthaus, Paul Spoden und Hermann Wulfhorst wählten für den Verein den Namen „Heimatbund Rüggeberg“. Im Zuge der Vereinigung der Ennepetaler Heimatvereine unter dem Dach des „Heimatbund Ennepetal“ im Jahre 1955 bekam der „Heimatverein Rüggeberg“ diesen neuen Namen.
Der erste Vorstand hatte Robert Brockhaus als Vorsitzenden, Ludwig Morhenne als Geschäftsführer und Werner Hülsenbeck als Kassierer.
Zu den ersten Mitgliedern im Verein gehörten Friedchen Beck und Else Reppel, die im Jahre 2004 für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt werden konnten. Ludwig Morhenne, als Gründungsmitglied rund 50 Jahre für den Verein tätig, starb kurz vor dem Vereinsjubiläum.
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